NSL - National Soccer League [Berichte & Feedback]

Nur noch eine Woche verbleibt, bis zum lang erwarteten Anpfiff der NSL, der neu gegründeten „National Soccer League“. Als Gegenentwurf zur MLS, die im Vergleich zu anderen US-Amerikanischen Sportligen im internationalen Vergleich stark abfällt, soll das neue Projekt den Fußball nun endgültig in die Staaten bringen. Dass man sich nicht erneut den Status als „Rentnerliga“ einfangen will, zeigten die Verantwortlichen der einzelnen Franchises bereits eindrucksvoll im Vorfeld anhand ihrer Verpflichtung: Mit Romelu Lukaku (Denver Naggers), Marco Reus (Las Vegas Gamnblers) oder Juan Cuadrado (Albuquerque Heisenberg), nur um einen kleinen Teil zu nennen, konnte man zahlreiche international heiß begehrte Talente für das Projekt begeistern!
Zehn Teams werden in der ersten Saison an den Start gehen und in 18-Spieltagen die vier Teilnehmer für die Play-Offs unter einander ausmachen, wo schließlich im nächsten Sommer der erste Meister der NSL gekührt werden soll. Viele der Verantwortlichen standen uns nun für ein erstes Interview bereit, das erste interessante Einblicke in die neue Liga geben soll.

Unsere Interview-Reihe führt uns einmal von Kalifornien an der West-Küste bis in den Nord-Osten nach Massachusetts. Unser erster Gesprächspartner war die ehemalige deutsche Fußballlegende Marcel Maltritz. Der Ex-Bochum Kicker überinimmt bei der „Riverside Ruhrpott-Crew“, einem von deutschen Einwanderern gegründeten Verein in Riverside, Kalifornien, seinen ersten Trainerposten und berichtete uns aufgeregt von seinen ersten Erfahrung bei dem neuen Franchise.

„Herr Maltritz, lange haben Gerüchte die Runde gemacht, man würde sich in Riverside für ihren ehemaligen Coach Peter Neururer als Trainer für die Ruhrpott-Crew entscheiden. Mit welchen Argumenten konnten Sie die Vereinsführung am Ende doch noch von sich überzeugen.“

M. Maltritz: „Nun ja, erstmal muss ich sagen, dass ich Peter Neururer sehr schätze und es zu keiner Zeit einen aufgeheizten Konkurrenzkampf um den Job gab. Neururer hat sich letztendlich selbst gegen den Trainerposten entschieden, um sich voll und ganz auf seine Aufgabe in Bochum konzentrieren zu können. Über die Entscheidung mich als Trainer zu verpflichten freue ich mich sehr, zumal es meine erste Trainerstation ist“

Unser nächstes Gespräch führte uns nach Colorado, genauer gesagt in das Gebiet South Park. Im gerade fertig gebauten „Puzzles“, der Arena der South Park Cows, treffen wir uns mit Trainer Randall Marsh und Vereinspräsident Eric Cartman, der uns nach einer kurzen Tour durch das Vereinsgelände auch schon für die ersten Fragen bereit stand.

„Herr Cartman, für viele mag es fragwürdig erscheinen, dass hier ein Franchise von einem Haufen Schulkinder geführt wird. Zudem sieht das Gebiet South Park nicht unbedingt nach einer sprudelnden Geldquelle aus, weshalb sich direkt die Frage stellt, wie Sie das Projekt hier überhaupt finanzieren konnten.“

E. Cartman: „Alles fing mit einer Kickstarter-Kampagne an. Durch Crowdfunding haben wir so das Budget für die Saison zusammenbekommen können. Und dazu Sir, sind wir Gerschäftskinder, also respektieren Sie bitte meine Autoritä!“

„Auf ihren Trikots ist neben ihrem Sponsor und dem Vereinslogo auch ein Logo des durchaus erfolgreichen Football-Team der Washington Redskins zu sehen. Können Sie uns erklären, was es damit auf sich hat?“

E. Cartman: „Die besagte kickstarter Kampagne trug den Namen „Washington Redskins“. Unser Modell war, dass wir gar nichts machen. Und wie man sieht mit Erfolg. Demnach ist auch „Go Fund Yourself“ unser Sponsor, da das unser Kampagnenspruch war. UND FICKT KYLE!“

Auch Trainer Marsh unterbrach extra für uns die Trainingseinheit, um sich unseren Fragen zu stellen.

„Sie arbeiten hier mit Stars, wie Steven Gerrard oder Christian Benteke zusammen, haben aber eigentlich überhaupt keine Erfahrung, was den Fußball-Sport anbelangt. Wieso hat man den Trainerposten dennoch mit Ihnen besetzt?“

R. Marsh: „Das kann ich so nicht stehen lassen. Ich habe beachtliche Erfolge mit einer Schulfootballmannschaft erzielt und kam danach zum Sarcastaball, wo ich Spitzentrainer war. Dieser Sprung war aber machbar, was beim Fußball wohl nicht anders ist. Da können wir doch gleich alle mit Tütüs spielen und den Ball aus Watte machen, wenn ich hier schon solche Fragen kriege. Das wäre echt super! Die oberen Herren sollten darüber nachdenken!“

Etwa 100 Kilometer weiter entfernt aber immer noch im Bundesstaat Colorado, erwarten uns anschließend Vertreter der Denver Naggers. Hier konnten wir Ex-Profifußballer und nun Coach der Chickens, Emile Heskey, für ein kurzes Interview gewinnen.

„Ein kurzer Blick auf Ihren Kader zeigt, dass der Anteil an afro-amerikanischen Spielern mit genau 100% ziemlich hoch und weit über dem Ligadurchschnitt liegt. Ohne Ihre Arbeit kritisieren zu wollen, wie erklären Sie diese doch recht offensichtliche Philosophie?“

E. Heskey: „Zuerst einmal muss man die Geschichte der Denver Naggers betrachten. Colonel Sanders, Gründer der Fast-Food Kette „Kentucky Fried Chicken“, wollte noch zu Lebzeiten stets seinen treuen Stammkunden "etwas zurückgeben". Man kann nicht abstreiten, dass 90% der Kundschaft bei KFC maximal pikmentierte Personen sind. 2011 wurde dann in Kooperation mit KFC der Verein gegründet und startete recht erfolgreich in die World League, welche leider aus finanziellen Gründen wieder außer Betrieb genommen wurde. Schon damals stand der FC Chicken, bzw. jetzt die Denver Naggers für seinen farbenfohen Kader und dies wollen wir weiterhin umsetzen. Wir sind auch ein Stück weit stolz auf unsere Philosophie und hoffen in der Liga um den Titel mitspielen zu können. Die Denver Naggers sind aber erst der Anfang. Zusammen mit KFC wollen wir noch in viele weitere Sportarten expandieren, vergleichbar mit dem Red Bull Imperium und schwarze Sportler unterstützen.“

„Bereits in den vergangenen Woche kam es immer wieder zu Ausschreitungen zwischen Ihren Fanlagern und denen der Mississippi Knights, die sich kurz vor Anmeldefrist noch als zehntes Team in die Liga einbringen konnten. Auch Knights-Präsident Donald Sterling heitzte die Debatte weiter an, indem er ihren Verein als „eine Schande für die Vereinigten Staaten“ bezeichnete. Was sagen Sie dazu?“

E. Heskey: „Ich frage mich aus welchen Löchern diese ganzen Zipfelmützen nun wieder gekrochen kommen. Mir fehlt der nötige Respekt vor diesen minimal pigmentierten Personen, um diese ernst nehmen zu können. „Nagger Power macht die Knights sauer“ kann man am Ende dazu nur sagen“

„Aber auch mit ihrem Verein können sich viele Fans noch nicht ganz identifizieren. So behaupten böse Zungen, dass der Name „Naggers“ doch eigentlich als Beleidigung aufzufassen sei. Wie stehen Sie dazu?“

E. Heskey: „Ganz einfach: Die Frage bei unserer Namens und Logopräsentation lautete: Personen die einen nerven. Vorgegeben waren da die Buchstaben N_GGERS. Da passt doch wohl nichts besseres als Naggers.“

Weiter gen Süden führt unsere Reise in den Bundesstaat New Mexico. In der fast 900.000 Menschen fassenden Hauptstadt Albuquerque befindet sich das Franchise „Albuquerque Heisenberg“, dass durch Star-Einkäufe, wie Zlatan Ibrahimovic, Andrea Pirlo oder Arjen Robben, zu den größten Namen der Liga gehört. Glücklicherweise konnte Trainer Jesse Pinkman ein wenig Zeit für uns finden und uns Rede und Antwort stehen.

„Viele Fachleute stempeln Albuquerque Heisenberg bereits jetzt schon als größten Titelfavoriten ab. Wie sehen Sie das mit der Favoritenrolle?“

J. Pinkman: „Yo Bitch, im Fußball geht’s ums Gewinnen und nichts anderes wollen wir. Der Titel ist unser Ziel!“

„Gemunkelt wird allerdings, dass Sie Ihren Kader durch illegale Geschäfte, vor allem im Drogenhandel, finanziert haben sollen. Ist da etwas dran?“

J. Pinkman: „Denkst du, ich sag dir jetzt: ‘Ja natürlich stammt das alles aus illegalen Geschäften und Hasan aus Walenstein [Trainer der Baltimore Big Macs, Anm. d. Red.] ist auch involviert?!“

„Viel bestaunt wurden auch ihre hellblauen Trikots. Hat das darauf abgebildete Muster eine besondere Bedeutung oder soll es nur hübsch anzusehen sein?“

J. Pinkman: „Nur hübsch anzusehen, Bitch!“

Schnell wurde ersichtlich, dass man sich in Albuquerque erstmal nicht allzu sehr in die Karten blicken lassen will. Ob man den optimistischen Worten auch Taten folgen lassen kann, wird sich in den nächsten Wochen wohl zeigen.

Stadt Nummer fünf auf unserem Programm befindet sich weit im Osten: Im Bundesstaat Maryland führt uns unsere Reise nach Baltimore, wo wir einen Termin mit zwei Verantwortlichen der „Baltimore Big Macs“ haben. Trainer Hasan aus Walenstein und dessen Assistent Ailton erwarten uns bereits auf dem geräumigen Vereinsgelände. Eine Kantine ist zwar nicht zu finden, dafür aber eine MC Donalds Filiale mitten im Stadioninneren. Diese soll uns auch als Ort für das Interview dienen.

„Hasan aus Walenstein, wie bei vielen anderen Trainern in der Liga auch, sind die Fats Ihre erste Trainerstation. Um genau zu sein, hatten Sie mit Fußball – und wie man sehen kann mit Sport im Allgemeinen – bislang nicht viel am Hut. Schaffen Sie es aktuell denn überhaupt noch von der Trainerbank aufzustehen?“

H. aus Walenstein: „Vile menhen mahen gerühte über mih ich sagen immer „HURENSOHN! Lasen mih in ruhe arbeit verichtn“ das sein gewesn“

„Uns haben Insider-Informationen erreicht, die sich über die unprofessionelle Spielerversorgung in ihrem Verein beklagt. So soll sich vor allem der vorgeschrieben Ernährungsplan nicht unbeddingt leistungssteigernd auf ihre Spieler auswirken.“

Ailton: „Ailton machen immer gute Verpflegung. Bei Dschungelcamp ich habe gute Freunde gewonnen. Da Ailton haben nur Reis gegessen aber war kein gute Gefühl. Burger machen gute Gefühl im Bauch und dann TORE TORE TORE. Ich schließen mich Hasan an. Bitte lasst uns in Ruhe mit Gerücht“

„Wir haben uns zuletzt mit Jesse Pinkman, dem Trainer von Albuquerque Heisenberg getroffen, der Sie, Hasan, beschuldigt hat, in illegale Geschäfte verwickelt zu sein. Alles nur Humbug oder ist da etwas Wahres dran?“

H. aus Walenstein: „Oha oha. Musen meine agent und frau zugleih fatma fragen ob ih sagn darf." Nach einem etwa dreiminütigen Gespräch widmet Hasan aus Walenstein uns wieder seine volle Aufmerksamkeit: "Ja ich haben nie ilegal geshäfte gemacht. Immer am lügen diese lappen. Hat schon 10kg meth von mir gekkauft und jetz verratet der mih. Ich ficken den noch!“

Noch ein Stück weiter nördlich gelangen wir nach Pennsylvania. In der 1,5 Millionen Einwohner Metropole Philadelphia liegt der Stadtbezirk Germantown oder auch „Deitscheschteddel“, wie die Pennsylvania Dutch den Ort nennen. Urplötzlich kommen uns keine anderen Autos mehr entgegen, sondern altertümlich gekleidete Männer und Frauen auf Pferdekutschen. Dennoch werden wir von Jakob Eisenweg, dem Trainer der „Pennsylvania Fightin‘ Amish“ herzlich am etwas abseits gelegenen Stadiongelände der amischen Siedlung begrüßt. Das Aufzeichnungsgerät, das bislang für die Interviews verwendet wurde, wird hier nicht gerne gesehen, weshalb wir auf Stift und Papier zurückgreifen müssen.

„Die Dorfbewohner hier dürften nicht schlecht gestaunt haben, als bekannt wurde, dass ein amischer Verein der NSL beitritt. Was hat sie dazu bewegt im Fußballgeschäft mitzumischen?“

J. Eisenweg: „Als meine Vorfahren im 17. Jahrhundert aus der Schweiz, Deutschland und Co. in dieses wunderschöne Land gekommen waren, spielten Jakob Gerber und Heinrich Multhaupt dieses Spiel schon. Weit bevor der FC Sheffield in England gegründet worden war. Quasi waren die Amischen die ersten, die einen alten Stoffballen auf dem Boden der Vereinigten Staaten hin und her kickten.“

„Ein Spieler Ihres Teams – wir möchten an dieser Stelle keine Namen nennen – beschwerte sich bereits über nicht vorhandene Technik auf den Vereinsanlagen und nächtliches Traning bei Kerzenschein. Was sagen Sie dazu?“

J. Eisenweg: „Der Verein wird, genauso wie unsere Sitte, bleiben. Wir sind einfach gestrickte Leute, die nur leben wollen wie wir es mögen. Ronaldinho mag beim AC Milan vielleicht mit einem Ferrarri zum Training gekommen sein, bei uns kommen alle Spieler mit Kutschen von Adam Leitwolf.“

„Auf den ersten Blick scheint ihr Verein die amische Kultur sehr gut wiederzuspiegeln, dennoch stehen keine amischen Spieler bei Ihnen unter Vertrag. Planen Sie das noch zu ändern in den nächsten Jahren?“

J. Eisenweg: „Selbstverständlich. Um den nationalen Anschluss in der NSL zu halten, haben wir voerst auf Legionäre zurück gegriffen. Da in unseren alten Schriften von der Ankunft eines fünffachen Weltmeisters aus einem nicht fernen Kontinent gesprochen wurde, haben wir dies auch beherzigt: Die Spieler stammen vom Kontinent Südamerika. Wir haben ein paar Bälle bei Jonathan Schmidt's Hühnerhof geparkt, dort treten unsere Jüngsten grade gegen den Ball. Unser talentiertestes Eigengewächst ist Adolf Friedmann, der Sohn des Metzgers.“

Die letzte Station unserer Reise durch die Staaten ist Massachusetts. Etwa 30 Meilen westlich der Haupstadt Bosten führen uns Schotterwege in die Kleinstadt Berlin. Mit nur 2380 Einwohnern hat Berlin gerade einmal 3% so viele Bewohner wie das amische Germantown. Trotzdem soll hier Großes entstehen! Fast der komplette Ostteil der Stadt wird vom gewaltigen „Checkpoint Charlie“ eingenommen, dem Stadion von East-Berlin Dynamo. Finanziert wurde das Umfangen vom russischen Präsidenten Vladimir Putin, der damit seine Stellung als mächtigster Mann im Fußball noch einmal untermauert haben dürfte. Dennoch konnten wir Ihn für ein schnelles Interview gewinnen.

„Herr Putin, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für das Interview nehmen konnten. East-Berlin Dynamo geht in die nächste Saison mit Andrij Schewtschenko als Trainer. Wie konnten Sie einen Fußballer von seinem Format als Trainer gewinnen?“

V. Putin: „Ich musste ihn nicht überreden, er ist Kriegsgefangener. Er hatte zwei Optionen: Tod oder Trainer“

„Lange machten Gerüchte die Runde, Sie würden ein Portrait von sich selbst auf die Heimtrikots Ihres Vereins drucken lassen. Am Ende entschied man sich dann aber für 'Krim Tours' als Sponsor. Wie kam es dazu?“

V. Putin: „Ein Team wie East-Berlin Dynamo braucht Ausstrahlung, das geht nur mit etwas Bedeutendem. Was gibt es da besseres als mich? Am Ende haben wir uns aber für den strategischen Weg entschieden und wollen unsere Neuerwerbung, die Krim, bewerben.“

„Viele werden sich fragen: ‘Wieso gerade Berlin?‘ Hätte es nicht interessantere Orte in den USA für Sie gegeben, um dieses Projekt zu realisieren?“

V. Putin: „Was zählt sind nicht die Menschen, die sind egal. Der Verein, oder mein Erfolg, das ist das Einzige was zählt. Eine kleinere Stadt kann man schneller unterwerfen als New York. Ich brauche günstige Freiwillige für das Projekt, die sich Andrij als Beispiel nehmen. Außerdem ist Berlin ein Name, der viel mehr ausstrahl, als das was der Standort aussagen könnte.“

Größenwahn und Humor scheinen bei diesem Mann wohl nicht weit auseinander zu liegen. So rosig wie uns berichtet wurde, scheint die Lage in Berlin jedoch nicht zu sein. Berichten zur Folge, soll sich Putin zuvor bereits unter anderem in Washington D.C. und Los Angeles mit seinem Projekt beworben haben, wurde jedoch immer wieder abgewiesen. Die Bürgerabstimmung in Berlin endete mit 13:13 unentschieden (98,9% enthielten sich). Demzufolge entschloss sich der Bürgermeister dazu, dem russischen Präsidenten immerhin die Hälfte seiner Kleinstadt, also den östlichen Teil, zur Verfügung zu stellen.

Damit endet unsere Interview-Reihe einmal quer durch die USA auch schon. Eins lässt sich als Fazit sicherlich sagen: Das Projekt NSL verspricht interessant zu werden und polarisiert jetzt schon, eine Woche vor dem ersten Anpfiff, die ganze Welt. Bleibt zu hoffen, dass sich diese Begeisterung auch aufrecht halten lässt!

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Quellen:
Neururer und Maltritz: ruhrnachrichten.de
South Park - Kickstarter: vitoiuvara.com
Heskey: avfc.co.uk
Ailton: focus.de
Amischer Mann: npr.org
Putin: aim.org

Es ist so weit, der erste Spieltag der NSL-Saison 2014/15 ruft! Zum allerersten Topspiel empfangen die South Park Cows aus Colorado heute East-Berlin Dynamo. In einem kurzen Gespräch vor dem Anpfiff der Partie verriet uns Cow-Trainer Marsh: „Ich freue micht echt drauf und denke, dass wir hier was reißen können. Unser Kader ist großartig und hat auch nur bei City Wok gegessen! Dazu hab‘ ich sie gut unter Kontrolle“ (Im Hintergrund sieht man Benteke während des Aufwärmens in Unterhose rumrennen).
Wie auch in den anderen Stadien, schäute man in Colorado keine Mühen und Kosten, um eine Pre-Game Show auf die Beine zu stellen, die ihresgleichen sucht. Teenage-Superstar Lorde performte die Nationalhymne der USA, „The Star-Sprangled Banner“, ehe die Spieler beider Mannschaften schließlich auf den Platz aufliefen. Leicht verspätet, aber immer noch pünktlich zum Anpfiff, nahm auch Coach Marsh seinen Platz auf der Trainerbank der Gastgeber ein. Der 42-Jährige Ex-Geologe war zur Show kurzzeitig nicht anwesend, während Dynamo-Trainer Andrij Schewtschenko sein Team schon rechtzeitig auf das anstehende Match einstimmen konnte.

Um das Topspiel auch als ein solches identifizieren zu können, brauchte es eine Weile. Die Gastgeber dominierten die Partie zwar zu Beginn, konnten sich aber keine klaren Chancen erspielen. Die gab es dann dafür auf Seiten der Bears: Eine Flanke von Dzagoev erreichte den Kopf von Candreva, doch Mignolet konnte die Situation stark klären!
Nur wenige Sekunden später, mittlerweile in der 27. Minute, dann abver erneut eine Flanke in den Strafraum der Cows, dieses Mal von Demba Ba auf Teamkollege Dzagoev und der köpft wenig bedrängt zur 1:0 Führung der Gäste ein!
Das Ergebnis sollte sich in den verbleibenden Minuten der ersten Halbzeit auch nicht mehr ändern. South Park hatte zwar mehr Spielanteile vorzuweisen, präsentierte sich vorne aber viel zu ungefährlich. Erst in der 52. Minute gelang nach einem schönen Zuspiel von Adrian Ramos endlich das erlösende 1:1 durch Stürmer Benteke, dass den Kühen wieder zu mehr Selbstvertrauen verhalf!

Um das Spiel für sich zu entscheiden, wurde nun auf beiden Seiten gewechselt: Während Marsh Barkley für Quintero aus dem Spiel nahm, entschied sich East-Berlin dazu, Torschützen Dzagoev auf die Bank zu setzen und dafür auf Wijnaldum zu vertrauen.
Zehn Minuten nach dem Ausgleich dann die nächste aufregende Szene: Wieder ist es Benteke, der sich in den Strafraum von Vladimir Putins Truppe spielt, dort aber hart von Rechtsverteidiger Mathieu Debuchy gestoppt wird. Die Schiedsrichterentscheidung sorgte zwar für Unverständnis auf Seiten der Gäste, der Großteil des „Puzzles“, dem Stadion der Gastgeber, war jedoch außer sich: Strafstoß für South Park!
Der Gefoulte selber, Christian Benteke, trat an, um sich Courtois zu stellen. Benteke läuft an, zögert kurz und chippt das Leder präzise über den Keeper zur mittlerweile verdienten 2:1 Führung in der 62. Spielminute!

Das lassen die Bären aber nicht auf sich setzen und machen weiter Druck nach vorne, wenn auch meist nur über hohe Bälle. Ba verfehlt eine Flanke von Wijnaldum in der 65. Zwar noch knapp, nur sechs Minuten später können die Dynamos jedoch aus einer Ecke Profit schlagen: Der Ball landet beim Franzosen Grégory Sertic, der allerdings nicht selber schießt, sondern an Javier Hérnandez abspielt. Der Mexikaner lässt sich nicht zwei Mal bitten und hämmert die Kugel an Mignolet vorbei zum erneuten Ausgleich – 2:2!

Während Schewtschenkos Anweisung an seine Mannschaft nun lautet das Ergebnis zu halten, entscheidet sich Randy Marsh aufs Ganze zu gehen: Mit Eduardo Salvio kommt für Verteidiger Umtiti eine weitere Offensivkraft und das System wird umgestellt: Die Führung soll wieder her.
Ein erstes gutes Anzeichen dafür macht McCarthy in der 80. Minute – Der Schuss des Iren geht aus vielversprechender Position jedoch knapp am Gehäuse der Gegner vorbei.
Mittlerweile ist auch schon die 90. Spielminute angebrochen und vieles deutet auf eine Punkteteilung hin. Da schlägt Doppeltorschütze Benteke aber noch einmal eine weite Flanke in Richtung des gegnerischen Strafraums, die erneut McCarthy erreicht. Dieses Mal entscheidet der Mittelfeldstratege sich aber dagegen selber zu schießen, legt noch einmal ab auf den frisch eingewechselten Eduardo Salvio und der Argentinier schiebt Sekunden vor dem Schlusspfiff dann doch noch zum 3:2 Endstand für die Cows ein!

Über das Topspiel am zweiten Spieltag wurde bereits im Vorfeld viel debattiert. Auch wenn es regional betrachtet zunächst keine Anzeichen dafür zu geben scheint, gehört das Spiel zwischen den Baltimore Big Macs und der Riverside Ruhrpott Crew bereits jetzt schon zu den hitzigsten NSL-Derbys. Vor allem aufgrund der auf Krawall gebürsteten Fanlager beider Mannschaften gab es sachon in der Saisonvorbereitungen gewalttätige Auseinandersetzungen, was sich heute auch im „Kebab Stadi“, der Spielstätte der Fats, fortsetzt. Die Anzahl an Sicherheitskräften lies man bereits verdoppeln und auch die Trainer der beiden Mannschaften trugen nicht unbedingt zur Besänftigung der Situation bei. So lautete die einzige Äußerung von Baltimore-Trainer Hasan aus Walenstein: „Ih wolen sieg gegen sheis gegner“

Baltimore: Zieler – Piszczek, Vidić, Sokratis, Agger – Jones, Paulinho, Schürrle, Mkhitaryan – Sturridge, Lacazette
Riverside: Adler – Kolasinac, Laporte, Terry, Iraola – Lampard, Diego, Arnold, Chamberlain – Immobile, Benzema

Dass es auch hier ähnlich torreich wie beim Topspiel letzter Woche zugehen sollte, stellten die Gäste gleich nach zwölf Minuten unter Beweis: Nach einem Pass von Karim Benzema war es Fußball-Legende Frank Lampard, der den Ball mit einer unglaublichen Wucht im Kasten der Fats versenkte und den mitgereisten Gästeblock erstmal in Extase versetzte.

Die Stimmung in Baltimore sollte sich jedoch schon schnell wieder bessern: Nur acht Minuten nach der Führung gelangte ein weiter Ball zu Lacazette, der mit seinem Schuss jedoch an einem glänzend parierenden René Adler scheiterte. Den Ball festhalten konnte der ehemalige Nationalkeeper jedoch nicht und so gelang Daniel Sturridge per Abstauber auch schon postwendend der verdiente Ausgleich!
Erste Bengalos wurden bereits im Stadion gezündet, doch das sollte es noch nicht gewesen sein: Bereits in der 29. Spielminute gelang erneut Daniel Sturridge mit einem überragenden Sololauf der Führungstreffer und die Big Macs konnten auf 2:1 erhöhen.
Das Spiel schien nun endgültig in eine andere Richtung zu laufen, doch die Gastgeber schienen die Rechnung ohne Frank Lampard gemacht zu haben. Nach einer Flanke von Maximilian Arnold, der seiner Mannschaft bereits letzten Spieltag gegen die Denver Naggers einen Punkt sicherte, konnte der Engländer unbedrängt auf das Tor von Ron-Robert Zieler köpfen und somit in der 33. Minute erneut ausgleichen!
Mit einem durchaus ansehnlichen 2:2 verabschiedeten sich die beiden Kontrahenten damit in Richtung Kabine. Der Wiederanpfiff der Partie erwies sich zwischenzeitlich als fraglich, da die Sicherheitskräfte im Stadion alle Hände voll zu tun hatten, um die beiden Fanlager einigermaßen auseinander zu halten.
Da beide Teams in Halbzeit zwei offensiv jedoch einen Gang zurück schalteten, nahmen auch die Krawalle auf der Tribüne vorerst ab und das Spiel gestaltete sich auf beiden Seiten deutlich kontrollierter und passiver. Keiner schien einen weiteren Fehler machen zu wollen und damit wohlmöglich einen dritten Gegentreffer zu kassieren.
Mit der Einwechslung von Didier Drogba zehn Minuten vor Schluss setzten die Gastgeber dann jedoch doch nochmal ein klares Zeichen in Richtung Sieg. Und tatsächlich, der Wechsel schien sich bezahlt zu machen: In der 81. Minute gelangte Sturridge ein weiteres Mal frei vor den Kasten von Adler, verzichtete allerdings auf einen möglichen Hattrick und legte stattdessen auf den Ivorer ab, der sein Team in Führung bringen konnte!

Die ersten Feuerzeuge und Bier-Bächer flogen nun in Richtung Gästetor, doch die Jungs aus dem Ruhrpott ließen sich davon nicht beirren: In den letzten Minuten wurde noch einmal alles nach vorne geworfen und so konnte man sich zwei große Chancen heraus spielen. Die erste vergab Karim Benzema jedoch knapp: Ein Kopfball des Franzosen nach einer mustergültigen Flanke von Malouda landete lediglich an der Latte. Auch der zweite Last-Minute-Kopfball von Oxlader-Chamberlain fand zur Enttäuschung der Malocher nicht seinen Weg ins Tor. Erneut kam die Flanke von Malouda, doch Zieler zeigte unglaubliche Reflexe und konnte das Geschoss noch ins Toraus lenken. Der entstandene Eckball sollte die letzte Möglichkeit auf ein Tor bleiben, doch auch hier konnten die Willys keinen Profit draus schlagen.
Am Ende muss sich die Mannschaft von Trainer Maltritz also mit nur einem Punkt aus zwei Spielen begnügen, während die Big Macs von Hasan aus Walenstein nach zwei Siegen zu den Spitzenreitern der Liga zählen.

Und auch der dritte Spieltag hatte ein Derby für die NSL-Zuschauer parat! Während die Denver Naggers unter der Leitung von Emile Heskey in den ersten beiden Spielen noch keine Niederlage kassierten, stehen die Mississippi Knights noch punktlos da. Begründet wurde der schlechte Saisonstart von Coach Paulo di Canio mit dem Ausfall von Star-Einkauf Luis Suarez. Der Uruguayer ist nach seiner Biss-Attacke bei der WM in Brasilien an Chiellini nach wie vor gesperrt und darf erst in der Rückrunde wieder gegen den Ball treten. Allzu viel Hoffnung machte man sich daher nicht gegen den erbitterten Erzrivalen aus Denver den ersten Dreier einzufahren.

Mississippi: Buffon – Mallo, Mascherano, Dier, Balenziaga – Xavi, Motta, Marchisio – Susaeta, El Shaarawy, Mitrović
Denver: Howard – Cavanda, Varane, Alex, Clichy – De Guzman, Mikel, Matuidi – Willian, Campbell, Lukaku

Bis zur ersten kritischen Szene dauerte es auch hier nicht lange: Nur vier Minuten nach dem Anstoß für Denver, grätschte Javier Mascherano Stürmer Lukaku von hinten im Strafraum weg. Eine Karte sah der Verteidiger zwar keine, dafür gab es aber direkt einen Strafstoß für die Gäste. Für den Unparteiischen hagelte es zwar laute Pfiffe aus allen Ecken des Stadions, doch die Entscheidung stand fest.

Kurze Zeit später konnte ein Großteil der Zuschauer jedoch erstmal wieder aufatmen. Lukaku trat als Gefoulter selbst an, setzte den Elfer aber an die Latte!
Die Überlegenheit der Nagger setzte sich aber weiterhin fort, während die Knights lediglich durch einige wenige Einzelaktionen, wie beispielsweise über El Shaarawy, auffällig wurden. Doch auch für die Gastgeber gab es kurz vor dem Pausenpfiff noch eine nennenswerte Chance: Eine Flanke von Mascherano kann Marchisio mit dem Kopf annehmen, doch mit einer Glanztat lenkt Howard die Kugel noch an die Latte! Die anschließend Ecke landet zwar zielgenau bei Mitrović, doch dessen Schuss kann Clichy noch im letzten Moment auf der Linie klären.
Sollte es hier etwa das erste 0:0 in der Geschichte der NSL geben? Das Spiel zeigte auch in Halbzeit zwei zunächst keine Anzeichen von Besserung, doch in der 61. Minute war es schließlich soweit: Ähnlich wie in der Anfangsphase ging erneut Lukaku im gegnerischen Strafraum zu Boden und erneut wurde Strafstoß gepfiffen! „Der Schiri war doch auch so ein scheiß Nig- Nagger! Sowas kommt mir nicht noch mal in mein Stadion“, äußerte sich ein aufgebrachter Donald Sterling nach Schlusspfiff erbost. Der Präsident der Knights hatte schon im Vorfeld gegen die Entscheidung des Ligaverbandes, einen afroamerikanischen Schiedsrichter für das Spiel zu berufen, gewehrt – allerdings erfolglos.
Zur Verwunderung vieler traute sich erneut Lukaku zu, zum Schuss anzutreten. Der Belgier schien seinen Fehler vom ersten Versuch wieder gut machen zu wollen und mit Erfolg! Präzise geschossen landete die Kugel im Netz – Ein Tor, das von Lukaku mit einem furiosen Salto im Stil von Miroslav Klose gefeiert wurde!

Noch waren aber gut 20 Minuten zu spielen und die wollten auch die Gastgeber nutzen, um nicht wieder unter die Räder zu kommen. Dazu sollte auch die Einwechslung von Christian Tello beitragen, für den Flügelstürmer Susaeta den Platz verlassen musste.
Und tatsächlich: In der 78. Spielminute probierte es Marchisio mit einer weiten Flanke aus der eigenen Hälfte. Tello schien schon früh bemerkt zu haben, dass Howard viel zu weit vor dem eigenen Kasten stand und köpfte das Leder daher zielgerichtet über den Torhüter hinweg und über die Linie zum überraschenden 1:1 Ausgleich!

Die Knights versuchten nun zwar das Unentschieden zu halten, doch die Naggers zeigten sich mit der Punkteteilung alles andere als zufrieden. Am Ende halfen aber alle weiteren Bemühungen nichts und so endete das aggressiv geführte Derby 1:1 und damit mit einem ersten Punkt für Mississippi.

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Die NSL geht in die nächste Runde und zum Topspiel in Woche vier empfängt die Riverside Ruhrpott Crew den Tabellendritten Albuquerque Heisenberg. Die Crystals starteten mit zwei eindrucksvollen 3:0 Siegen in die Saison, unterlagen dann aber in einem schlechten Spiel den Las Vegas Gamblers. Die Malocher hingegen holten lediglich einen Punkt aus den ersten beiden Partien, siegten aber zuletzt gegen die amischen Jungs aus Pennsylvania

Riverside: Adler – Kolašinac, Laporte, Bruno Alves, Iraola – Kramer, Januzaj, Malouda, Diego – Benzema, Torres
Albuquerque: Friedel – De Sciglio, Naldo, Maksimović, Cole – Alonso, Pirlo, De Bruyne – Cuadrado, Robben, Ibrahimović

Die Crystals erwischten gleich einen guten Start in die Partie: Nachdem Adler einen Schuss von Cuadrado noch grade an die Latte lenken konnte und auch viele andere Offensivaktionen der Gäste nicht zu Ende geführt werden können, lässt es Zlatan Ibrahimović nach 22 Minuten dann zum ersten Mal klingeln: Einen hohen Ball von Robben nimmt der Schwede mit der Brust an und hämmert ihn am Keeper vorbei in die Maschen.

Nur fünf Minuten später sorgt erneut „Ibra-Kadabra“ für Aufregung im Strafraum der Gastgeber. Nach einem Pass von Diego lässt sich der Stürmer im Zweikampf mit Diego fallen. Was man auf den ersten Blick noch vielleicht als Foul werten könnte, entpuppt sich bei genauerem Hinschauen aber schnell als Schwalbe: Ibrahimović rutscht lediglich beim Schussversuch weg, nutzt die Situation aber gerne aus. Auch der Elfmeter bereit dem Topscorer der Liga keine Probleme und so steht es bereits 2:0.
Doch damit nicht genug: Halbzeit eins ist noch nicht einmal zu Ende, da erreicht eine Flanke von Außenverteidiger De Sciglio Andrea Pirlo, der im Sechzehner der Willys lauert. Der Italiener lässt sich nicht zwei Mal bitten und verwandelt einen mehr als ansehnlichen Kunstschuss zum vernichtenden 3:0, mit dem es nun in die Kabinen geht.

So leicht will sich Riverside aber nicht geschlagen geben: Mit Miroslav Klose für Fernando Torres wird zum Wiederanpfiff noch ein wenig die Offensive angeheizt, doch wirklich gefährlich wird es nicht in der Defensive der Methheads. In der 68. Spielminute fällt der Ehrentreffer aber dann trotzdem noch: Nach Doppelpass mit Klose, bei dem Demichelis, der nach einer Verletzung von Naldo ins Spiel gekommen war, kann Diego noch am 3:1 verwandeln, mehr ist dann aber auch nicht drin.

Spannend verspricht auch das Topspiel am fünften Spieltag zu werden. Der Tabellendritte aus Las Vegas, die Las Vegas Gamblers, empfangen die zur Zeit strauchelnden Naggers aus Denver. Noch letzte Woche standen die Gamblers an der Tabellenspitze, konnten diesen aber mit einer 0:2 Niederlage gegen East-Berlin nicht verteidigen. Aber auch Denver nahm aus den letzten beiden Partien nur zwei Punkte mit. Gegen Mississippi und San Antonio gab es jeweils nur ein Unentschieden.

Las Vegas: M’Bohli – Großkreutz, Glik, Vertonghen, Telles – Krychowiak, Aubameyang, Reus, Mertens – Jovetić, Totti
Denver: Howard – Aurier, Varane, Alex, Clichy – De Gúzman, Mikel, Matuidi – Willian, Origi, Lukaku

Die erste gute Chance gibt es hier überraschender Weise für die Gäste: Der Schuss von De Gúzman landet aber leider nur am Pfosten von M’Bohlis Tor. Der algerische Nationalkeeper musste heute für Lloris einspringen, der seiner Mannschaft verletzungsbedingt noch eine Weile fehlen wird.
Aber auch die Gamblers können aus der ersten Halbzeit keine wirklichen Erfolge mitnehmen. Marco Reus schlenzt das Leder zwar ebenfalls gegen den Pfosten, mehr als Alluminium ist aber nicht drin. Die Naggers werfen sich in jeden Zweikampf rein, um den überlegenen Gastgebern doch noch irgendwie Paroli bieten zu können.

Für Halbzeit zwei scheint LV-Trainer Black seinen Jungs dann aber doch noch ein paar nützliche Tipps mit auf den Weg gegeben zu haben. Bis zur 65. Minute dauert es, da kann Dries Mertens endlich das Offensivfeuerwerk seiner Mannschaft entfachen: Einen Schuss von Aubameyang kann Howard zwar noch so gerade parieren, gegen den Abstauber des Holländers ist der Nagger-Keeper aber chancenlos. Verteidiger Alex versucht zwar noch zu klären, kommt aber klar zu spät – 1:0 Las Vegas!

Denver wird nun sichtbar offensiver, aber dementsprechend auch konteranfälliger, was den Gastgebern zu Gute kommt. Nachdem Lukaku den Ball vorne vertendelt, starten die Gamblers schnell den Gegenangriff: Der Ball läuft über Großkreutz die rechte Außenbahn entlang, findet dann per Flanke seinen Weg zu Mertens und der schiebt direkt zu Treffer Nummer zwei ein!
Doch damit nicht genug: Nachdem Beckerman in der 87. Minute die Chance auf ein 3:0 nur knapp verpasst, gelingt das dritte Tor in letzter Minute dann doch noch. Auch hier ist Mertens beteiligt, wenn auch nur als Vorlagengeber. Verwandeln darf schließlich Jovetić. 3:0 damit das Endresultat aus Sicht der Gamblers!

Kann auch ein klassisches Kellerduell zum Topspiel werden? Dieser Frage werden heute die Pennsylvania Fightin‘ Amish und deren Gäste aus San Antonio, die Leones Azules, auf den Grund gehen. Beide Teams standen zuletzt am Ende der Tabelle, immerhin aus den letzten beiden Spielen konnten beide Mannschaften zwei Unentschieden rausholen. Während sich die Löwen über den Ausfall ihres Starspielers Isco beklagen können, hatte Coach Eisenweg bei seinen amischen Jungs zuletzt immer wieder schlechte Chancenverwertung zu bemängeln

Pennsylvania: Ochoa – Dani Alves, Otamendi, Luisão, Filipe Luis – Lamela, Coutinho, Ronaldinho, Gaitán – Luiz Adriano, Tévez
San Antonio: Irureta – Danilo, Musacchio, Hummels, Gayà – Gonalons, Vela, Muniaín, Fariña – Paco Alcàcer, dos Santos

Einen ersten harten Rückschlag für die Gastgeber gibt es gleich nach zwölf Minuten: Lamela stößt im Strafraum mit Musacchio zusammen und muss verletzt raus und darf das Spiel nun von der Bank aus weiter beobachten. Für den Argentinier kommt Felipe Melo ins Spiel, Coutinho rückt auf rechts.

Dass der junge Brasilianer sich auch dort blendend zurecht findet, stellt er nur sieben Minuten später unter Beweis: Einen weiten Pass von Melo nimmt Coutinho direkt an und verwandelt gekonnt zur 1:0 Führung der Deitschen! Auch danach behält Pennsylvania die Oberhand: Während Coutinho eine weitere Großchance nur an den Pfosten hämmert, können zwei brilliante Schüsse von Ronaldinho noch glänzend durch Irureta pariert werden. Die Fightin‘ Amish sind zwar deutlich überlegen, können der kompakten Defensivarbeit ihrer Gegner aber nur wenig entgegensetzen.
Am Ende geht es dann mit einer Ballbesitz-Verteilung von 70% zu 30% und einem Schussverhältnis von 7 zu 0 aus Sicht der Heimmannschaft in die Kabine.
Auch in der zweiten Hälfte setzt sich das Spektakel fort: Pennsylvania kommt immer wieder zu Chancen, doch spätestens bei Irureta ist Schluss. Dann das Unfassbare: Ein Schuss des eingewechselten Bolaños findet in der 66. Minute Stürmer Giovannia dos Santos und der zimmert gleich den ersten Schuss der Gäste in den Kasten von Ochoa. Vom Innenpfosten aus fliegt der Ball über die Linie und das gesamte Pennsilfaani Stadium ist geschockt!

Die Deitschen geben weiter alles, doch es scheint wirklich, als müsse man sich mit der Punkteteilung zufrieden geben. Eine letzte Möglichkeit gibt es dann noch mal in der 90. Minute: Gaitán lässt im Strafraum Verteidiger Gayà aussteigen, flankt den Ball auf Felipe Melo, der vor dem gegnerischen Kasten muterseelenallein auf genau diese Hereingabe wartet und schließlich per Kopf einen mehr als verdienten 2:1 Sieg und damit den ersten Dreier der Vereinsgeschichte sichert!

Langsam geht es in die entscheidende Phase der Hinrunde. Nach sechs Spieltagen lassen sich erste Favoriten anhand der Tabellensituation erkennen und die Gastgeber des heutigen Topspiels, die Las Vegas Gamblers, gehören sicher dazu. Nachdem man zuletzt von Platz 1 auf 3 abgerutscht war, ist die Stimmung zwar nicht mehr ganz so euphorisch und auch durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Torhüter Lloris und Stammverteidiger Alex Telles macht sich Misstrauen breit. Gegen den Tabellenachten aus Pennsylvania sind drei Punkte heute aber dennoch Pflicht!

Las Vegas: M’Bohli – Yedlin, Glik, Vertonghen, Großkreutz – Krychowiak, Aubameyang, Reus, Mertens – Jovetić, Totti
Pennsylvania: Ochoa – Alves, Otamendi, Luisão, Filipe Luis – Banega, Melo, Ronaldinho – Lamela, Gaitán, Tévez

Den besseren Eindruck hinterlassen zunächst allerdings die Gäste. Gleich nach sieben Minuten gibt es nach einem Pass von Melo die erste gute Chance durch Kapitän-Ronaldinho, doch wie schon in den letzten Wochen tun sich die Fightin‘ Amish auch heute im Abschluss schwer.

Auch ein schönes Zuspiel von Banega kann Flügelstürmer Gaitán nicht richtig annehmen und auch einen schönen Pass von Carlos Tévez setzt der Argentinier lediglich an die Latte. So kommt es wie es kommen musste: Wenn die Gamblers offensiv etwas starten wollen, dann läuft es meist über Flanken, welche die Gäste auch Größtenteils gut klären können, nicht jedoch die von Aubameyang in der 38. Spielminute: Der hohe Ball findet den Kopf von Francesco Totti, der seine Torjägerqualität nun auch für seinen neuen Arbeitgeber unter Beweis stellen darf und die Gastgeber mit 1:0 in Führung bringt!

Es dauert bis kurz nach Wiederanpfiff zur zweiten Hälfte, bis die Deitschen eine passende Antwort finden: Wieder ist es der zuletzt überragende Felipe Melo, der den ehemaligen Weltfußballer Ronaldinho findet. Die Nummer 89 der Gäste kann seine Gegner immer noch austanzen und vollendet in der 53. Minute mit einem ansehnlichen Schuss aus spitzem Winkel zum Ausgleich. Jetzt wird alles nach vorne geworfen: Mit Coutinho kommt für Banega eine weitere Offensivkraft – Pennsylvania will noch den Sieg!

In der 70. Spielminute ist es dann auch soweit: Nach Ecke von Ronaldinho steht Gaitán viel zu frei und kann aus seiner guten Ausgagngslage endlich auch Profit schlagen: Der 26-Jährige trifft zur mittlerweile verdienten 2:1 Führung und jetzt wird es noch mal hitzig im Caesars Palace! Totti trifft per Kopf für Las Vegas nur die Latte und auf der anderen Seite scheitert der eingewechselte Jonas Gutérrez knapp an M’Bohli. Am Ende bleibt es beim 2:1 und einem überraschenden Dreier für die Amischen.

Am Topspiel des achten Spieltags dürfen die San Antonio Leones Azules auswärts bei den Cows aus Colorado antreten. In South Park gab es zuletzt nur ein enttäuschendes 1:1 bei den Mississippi Knights, während die Löwen im Heimspiel gegen die Riverside Ruhrpott Crew ihren ersten Saisonsieg einfahren konnten.

South Park: Mignolet – Coleman, Nkoulou, Umtiti, Veltman, Moreno – McCarthy, Gerrard, Barkley – Ramos, Benteke
San Antonio: Irureta – Danilo, Musacchio, Hummels, Abraham  - Gonalons, Vela, Gayá, Bolaños – Maupay, dos Santos

Auch heute erwischen die Gäste einen guten Start: Ein vielversprechender Kopfball von dos Santos in der 9. Spielminute landet knapp am Pfosten, doch auch die Cows zeigen, dass sie hungrig auf Siege sind: Nur zwei Minuten später erreicht ein weiter Pass von Steven Gerrard Adrian Ramos im gegnerischen Sechzehner, der aus kürzester Distanz an einer Glanzparade von Irrureta scheitert. In der 25. Minute kann aber auch der Keeper das Gegentor nicht verhindern: Eine Flanke von Alberto Moreno kann Ross Barkley mit dem Kopf auf Gerrard verlängern. Der Brite erwischt den Ball mit einer artistischen Fallrückzieher-Einlage und legt so für Christian Benteke auf, der sich nicht zwei Mal bitten lässt und South Park mit seinem fünften Saisontreffer in Führung bringt!

Die Leones Azules schalten jetzt zwar noch einen Gang hoch, gegen die Fünferkette der Cows gibt es aber kaum Durchkommen. Trotz viel Ballbesitz zeigen sich die Gäste gerade offensiv oft viel zu ideenlos und müssen daher auch mit gesenkten Köpfen zurück in die Kabine. Wieder auf dem Rasen nutzen die Gastgeber direkt eine weitere Unordnung in San Antonios Strafraum aus: Der zuletzt schwächelnde Coleman erreicht Ross Barkley per Flanke. Der wiederum verlängert mit dem Kopf für Adrian Ramos, der anschließend das 2:0 ebenfalls über die Linie köpft!

Doch die Cows haben nicht genug! Mit Dzyuba kommt für Torschützen Ramos frische Luft im Sturm und so steht der Iruretas Kasten auch weiterhin unter Dauerbeschuss! So scheint die Elf von Trainer André Villas-Boas nach dem zweiten Gegentreffer nicht nur vom Glück, sondern auch von der Motivation verlassen worden zu sein. Hoffnung macht einzig und allein Innenverteidiger Mats Hummels, der sich bei den zahlreichen Angriffen der Cows immer wieder dazwischen wirft und am Ende eine höhere Niederlage verhindern kann.

Das Topspiel des letzten Spieltags der Hinrunde hat seinen Titel redlich verdient: Mit Albuquerque Heisenberg und den Baltimore Big Macs stehen sich noch einmal zwei der Topanwärter auf einen Play-Off Platz gegenüber. Während sich die Crystals letzte Woche endlich wieder auf den ersten Tabellenplatz kämpfen konnten, mussten die Fats sich nach der vergangenen Siegesserie zuletzt mit zwei ärgerlichen Niederlagen begnügen, wollen aber heute auswärts endlich wieder drei Punkte einfahren.

Albuquerque: Friedel – De Sciglio, Naldo, Maksimović, Cole – Alonso, De Bruyne, Pirlo – Robben, Sterling, Ibrahimović
Baltimore: Zieler – Piszczek, Agger, Sokratis, Durm – Schürrle, Wanyama, Paulinho, Mkhitaryan – Sturridge, Lacazette

Bei den Gastgebern sind heute alle Augen vor allem auf Raheem Sterling gerichtet. Der englische Youngster springt auch heute für den nach wie vor rotgesperrten Juan Cuadrado ein und konnte schon letzte Woche mit einem Tor in Mississippi bei seinem Startelf-Debüt überzeugen. Für die erste nennenswerte Szene sorgt heute aber Andrea Pirlo: Mit einer kritischen Grätsche gegen Wanyama fängt sich der Italiener schon nach vier Minuten die erste gelbe Karte ein.

Abgesehen davon sollen die Zuschauer aber noch allen Grund zur Freude bekommen in der ersten Halbzeit. Die Methheads erweisen sich nämlich schnell als bessere Mannschaft und treffen durch Ibra und De Bruyne schon in der ersten Viertelstunde zwei Mal Alluminium. Zu allem Übel für die Gäste muss anschließend auch noch Außenverteidiger Erik Durm verletzungsbedingt ausgewächselt werden und für Nemanja Vidić Platz machen. Aber auch der Serbe kann das Gegentor in der 40. Spielminute nicht verhindern: Nach Pass von Alonso lässt Ibrahimović Paulinho alt aussehen und schiebt schließlich aus spitzem Winkel zum 1:0 ein!

Nur fünf Minuten später gibt es dann sogar noch die Großchance die Führung auszubauen: Nach einem Pass des Schwedens setzt Arjen Robben das Leder jedoch knapp am Tor vorbei. Die Big Macs geben sich aber noch nicht auf und versuchen durch Edel-Joker Didier Drogba in Halbzeit zwei doch noch zu Punkten zu kommen. Die Auswechslung scheint sich schon kurz nach Wiederanpfiff auszuzahlen: Nach einem Eckball springt der Ivorer am höchsten von allen, erwischt den Ball gut, doch Brad Friedel kann Albuquerque noch so grade vom Ausgleich bewahren!

Auch danach können die nun deutlich offensiveren Fats nicht mehr zu ihrem mittlerweile verdienten Treffer kommen. Hauptverantwortlich dafür ist auch heute Albuquerque-Innenverteidiger Naldo, der eine erstklassige Partie abliefert und den Gegner kaum Spielraum lässt. Am Ende fällt Baltimore also mit einer Niederlagenserie von drei Spielen auf Tabellenplatz vier zurück, während Heisenberg nun alleiniger Tabellenführer ist, da sich Verfolger East-Berlin Dynamo im Spiel gegen die Ruhrpott Crew nur einen Zähler schnappen konnte.